Kurt Hoffmann - Ernst Lubitsch Preis
Foto: Deutsches Filminstitut, Frankfurt/Kineos Sammlung

Kurt Hoffmann

Kurt Hoffmann kam am 12. November 1910 in Freiburg im Breisgau als Sohn des Kameramanns Carl Hoffmann (u.a. für Fritz Langs „Die Nibelungen“ und F.W. Murnaus „Faust“) zur Welt. Aufgewachsen in Berlin kam er durch seinen Vater früh zum Film. Dort bewies sich Kurt Hoffmann zunächst als Regieassistent, bevor Heinz Rühmann (Lubitsch-Preisträger 1959) ihm 1939 mit „Paradies der Junggesellen“ schließlich zu seiner ersten eigenen Inszenierung verhalf. Mit Rühmann verband dem Regisseur eine lebenslange Freundschaft, aus der Werke wie „Quax, der Bruchpilot“ (1941), „Hokuspokus“ (1965) und „Der Kapitän“ (1971) hervorgingen.

Mit „Kohlhiesels Töchter“ wagte sich Hoffmann 1943 an ein Remake des gleichnamigen Ernst-Lubitsch-Klassikers von 1920. Während der NS-Zeit wurde er zeitweise zum Militärdienst einberufen. Nach Ende des Zweiten Weltkrieges konzentrierte er sich zusehends auf Komödien. Mit „Fanfaren der Liebe“ lieferte er 1951 quasi die Vorlage für Billy Wilders „Manche mögen’s heiß“ (1959) – beide Filme beruhen auf derselben Geschichte von Robert Thoeren und Michael Logan. 1955 entdeckte er Liselotte Pulver für „Ich denke oft an Piroschka“. Insgesamt neun Filme drehte er mit der Schweizerin, darunter auch ihre wohl berühmteste Komödie „Das Wirtshaus im Spessart“. Für seine Regieleistung bei diesem Klassiker wurde Hoffmann am 28. Januar 1958 in Berlin der Ernst-Lubitsch-Preis verliehen. Er war damit der erste Träger dieser Auszeichnung, die damals „nur“ eine Urkunde war. Des Weiteren begeisterte Hoffmann sowohl mit Erich-Kästner-Verfilmungen wie „Das fliegende Klassenzimmer“ (1954) und „Drei Männer im Schnee“ (1955) als auch mit Gesellschaftssatiren, darunter „Bekenntnisse des Hochstaplers Felix Krull“ (1957) und „Wir Wunderkinder“ (1958). Mit der Kurt-Tucholsky-Verfilmung „Rheinsberg“ verhalf er 1968 seiner Darstellerin Cornelia Froboess zum Ernst-Lubitsch-Preis.

In den Siebzigern zog sich der Regisseur aus dem Filmgeschäft weitgehend zurück, als er merkte, dass Familiengeschichten wie „Morgens um sieben ist die Welt noch in Ordnung“ (1968) nicht mehr zeitgemäß waren. Am 25. Juni 2001 starb Kurt Hoffmann mit 90 Jahren in München.

Foto: Deutsches Filminstitut, Frankfurt/KINEOS Sammlung