Ladislao Vajda - Ernst Lubitsch Preis
Foto: Deutsche Kinemathek

Ladislao Vajda

Ladislao Vajda wurde am 18. August 1906 in Budapest geboren. Sein Vater war der ungarische Drehbuchautor Ladislaus Vajda (1877-1933), der u. a. für Regisseure wie Michael Curtiz, Georg Wilhelm Pabst und Curtis Bernhardt arbeitete. Vajda Jr. schrieb sein erstes Drehbuch mit gerade mal 21 Jahren für die deutsch-ungarische Koproduktion „Die Czardasfürstin“.

Als Drehbuchautor machte sich Ladislao Vajda fortan in Ländern wie Ungarn, Frankreich und Italien einen Namen. Doch zu seiner wahren Berufung fand er erst, als er 1932 an der Seite von Victor Hanbury bei dem britischen Musical „Where Is This Lady?“ die Co-Regie übernahm. In den nächsten zehn Jahren inszenierte er 17 weitere französische, italienische und ungarische Filme als alleiniger Regisseur, bis er in Spanien eine künstlerische Heimat fand. Dort gelang ihm 1955 mit „Das Geheimnis des Marcellino“ über einen Jungen, der in einem Kloster aufwächst, der internationale Durchbruch. Ebenso märchenhaft erzählte er die Geschichte von „Der Hund, der Herr Bozzi hieß“ mit Peter Ustinov in der Hauptrolle. Zusammen mit Friedrich Dürrenmatt und Hans Jacoby schrieb Vajda 1957 die Vorlage zu „Es geschah am helllichten Tag“ – einen der besten Kriminalfilme der Nachkriegszeit für den er sich Gert Fröbe (Lubitsch-Preisträger 1961) und Heinz Rühmann (Lubitsch-Preisträger 1959) vor die Kamera holte.

Rühmann wurde auch Hauptdarsteller seines nächsten Geniestreichs „Ein Mann geht durch die Wand“. Für diese Tragikomödie mit Elementen des phantastischen Films bekam er den Ernst-Lubitsch-Preis – erstmals in Form einer Bronze-Statuette des heute berühmten Panflötenspielers. Die Verleihung fand Am 27. Januar 1960 im Berliner Zoo-Palast statt, Laudator war Hubert von Meyerinck (1896-1971, Foto rechts), der in „Ein Mann geht durch die Wand“ Rühmanns Vorgesetzten spielt. Danach drehte Vajda noch drei weitere deutsche Filme: „Die Schatten werden länger“ mit Barbara Rütting und Hansjörg Felmy, „Ein fast anständiges Mädchen“ mit Liselotte Pulver und „Der Lügner“ wiederum mit Heinz Rühmann und Gustav Knuth in einer Nebenrolle, für die er 1962 ebenfalls den Lubitsch-Preis bekam. Am 25. März 1965 starb Ladislao Vajda 58-jährig in Barcelona.

Foto: Filmjuwelen GmbH/Filmverlag Fernsehjuwelen