Marius Müller-Westernhagen - Ernst Lubitsch Preis
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Marius Müller-Westernhagen

Marius Müller-Westernhagen rannte mit 18 in Düsseldorf rum, wenn man dem gleichnamigen Song „Mit 18“ aus seinem Erfolgsalbum „Mit Pfefferminz bin ich dein Prinz“ glauben mag. Doch vor dem gewaltigen musikalischen Erfolg auf der Bühne stand eine nicht minder eindrucksvolle Karriere vor der Kamera. In den 70er-Jahren stand der am Nikolaustag 1948 in der Rheinmetropole Düsseldorf geborene Marius Müller-Westernhagen in Werken wie dem preisgekrönten Spielfilm „Verlorenes Leben“ (1975) oder Margarethe von Trottas „Das zweite Erwachen der Christa Klages“ (1977) dem deutschen Autorenfilm zur Verfügung. Neben etlichen Auftritten in Fernsehfilmen absolvierte er 1976 auch sein Tatort-Debüt in „Transit ins Jenseits“, an der Seite von Götz George, noch vor Schimanski-Zeiten.

Ein Jahr später schuf Müller-Westernhagen gemeinsam mit Regisseur Peter F. Bringmann und Drehbuchautor Matthias Seelig für die TV-Komödie „Aufforderung zum Tanz“ den sympathischen Loser Theo Gromberg aus Herne. Am 25. 9. 1980 brachte dasselbe Team diesen Theo ins Kino: „Theo gegen den Rest der Welt“ war mit über drei Millionen Zuschauern ein formidabler Hit, wurde mit der Goldenen Leinwand ausgezeichnet, Regisseur Bringmann erhielt den Bayerischen Filmpreis, Marius Müller Westernhagen den Ernst-Lubitsch-Preis (am 28. Januar 1981 in Berlin) und den Jupiter als Bester Darsteller.

Es folgte die „Männer-Zeit“, und das ist nicht als Seitenhieb auf seinen ewigen Erfolgreichster-deutscher-Musiker-Konkurrenten Herbert Grönemeyer zu verstehen: Wieder für Bringmann war Müller-Westernhagen 1985 „Der Schneemann“ (nach Jörg Fausers gleichnamigem Roman), für Reinhard Hauff „Der Mann auf der Mauer“ (nach Roman und Drehbuch von Peter Schneider) und für den einstigen Filmkritiker Hans C. Blumenberg „Der Madonna-Mann“ in dessen dritter Regiearbeit. Danach aber war Schluss für Marius, der Titel der Tourdoku, die das Oscar-gekrönte Filmemacherduo Pennebaker/Hegedus 1996 über den mittlerweile zum Rocksuperstar gewordenen „dürren Hering“ drehte, war Programm: „Keine Zeit“ – zumindest nicht mehr für die Schauspielerei.

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