Elisabeth Bergner
Elisabeth Bergner (Foto rechts) wurde am 22. August 1897 in Galizien (heute Ukraine) geboren und verbrachte ihre Kindheit in Wien. Als Schauspielerin feierte sie 1923 mit der Max Reinhardt-Inszenierung von William Shakespeares „Wie es euch gefällt“ ihren ersten großen Theatererfolg. Ihre erste Filmrolle spielte sie ein Jahr später in „Der Evangelimann“. Es folgten weitere Filme wie „Nju – Ein unverstandene Frau“, „Liebe“ oder „Fräulein Else“, die sie alle unter der Regie von Paul Czinner drehte. Als 1933 die Nazis an die Macht kamen, mussten beide wegen ihrer jüdischen Herkunft nach England fliehen. Hier entstand 1934 „Katharina die Große“ mit Elisabeth Bergner in der Titelrolle und Douglas Fairbanks jr. als Peter III. Für „Verlass mich niemals wieder“ bekam sie ein Jahr später eine Oscar-Nominierung. Anschließend sah man sie neben Laurence Olivier in der Verfilmung von „Wie es euch gefällt“. 1940 emigrierten Bergner und Czinner – inzwischen verheiratet – in die USA. In Hollywood drehte sie mit Randolph Scott das Fluchtdrama „Paris Calling“. Der Film brachte der Schauspielerin jedoch kein Glück, sodass sie bis Ende der Fünfzigerjahre nur noch am Theater arbeitete.
Nach Fernseharbeiten in London, wo sie nach Kriegsende eine neue Heimat fand, arbeitete sie 1962 erstmals wieder in Deutschland. In „Die glücklichsten Jahre der Thorwalds“ stellte Bergner das Familienoberhaupt dar, ihre Kinder spielten u.a. Brigitte Grothum, Hansjörg Felmy und Dietmar Schönherr. Danach stand sie nur noch sporadisch vor der Kamera, etwa in „Der Todesschrei der Hexen“ neben Vincent Price oder in Maximilian Schells „Der Fußgänger“. Einen Höhepunkt ihrer Karriere erlebte sie noch einmal 1978 mit der Tragikomödie „Der Pfingstausflug“. Dafür wurde ihr von dem damaligen Club-Vorsitzenden Dieter Strunz(Foto links) im Beisein von Martin Held (Lubitsch-Preisträger 1967), Ulrich Schamoni (Lubitsch-Preisträger 1969) und Otto Sander (Lubitsch-Preisträger 1982) der Ernst-Lubitsch-Preis überreicht. Die Verleihung fand am 28. Januar 1979 im Cinema Paris statt. Elisabeth Bergner starb am 12. Mai 1986 in London. Ihr zu Ehren ist ein Park in Berlin-Steglitz nach ihr benannt worden.
Der Pfingstausflug
Das Ehepaar Heinrich (Martin Held) und Margarete Johannsen (Elisabeth Bergner) wollen das Pfingstwochenende nutzen, um ihren Neffen zu besuchen. Zumindest glauben sie, eingeladen worden zu sein. Doch sie bewohnen ein Altersheim, wo ihnen der Ausflug verwehrt wird. Also büxen die beiden aus und irren durch West-Berlin. Denn den Anlass ihres Streifzugs haben die Alten vergessen. Zwischenzeitlich hat die Heimleitung die Polizei alarmiert. Margarete und Heinrich haben es aber nicht eilig. Sie genießen einen sonnigen Tag voller Abenteuer. Zum Schluss finden sie sich in einer Kirche wieder, in dem Glauben, ihr Ziel endlich erreicht zu haben.
„Der Pfingstausflug“ entstand unter der Regie von Michael Günther, der zusammen auch das Drehbuch schrieb. In weiteren Rollen agieren Evelyn Hamann und Brigitte Grothum. Gedreht wurde ausschließlich in West-Berlin. Die Premiere fand am 23. Dezember 1978 statt. Auch in Dänemark und in den USA kam „Der Pfingstausflug“ ins Kino.