Katja Riemann - Ernst Lubitsch Preis
Foto: picture alliance / dpa

Katja Riemann

Katja Riemann explodierte schier auf der Leinwand, als sie 1993 mit der Hera-Lind-Verfilmung „Ein Mann für jede Tonart“ für volle Lichtspielhäuser im ganzen Land sorgte. In Folge kam es zu einer wahren Riemannomanie. Die 1963 geborene Lehrertochter aus Niedersachsen spielte noch im selben Jahr in Katja von Garniers „Abgeschminkt“ (Lubitsch-Preis 1994) und ein Jahr darauf in Sönke Wortmanns „Der bewegte Mann“ (Lubitsch-Preis 1995). 1995 stand sie nicht nur für Rainer Kaufmanns „Stadtgespräch“ vor der Kamera, auch Rainer Matsutani setzte für „Nur über meine Leiche“ auf den Riemann-Faktor. Ende vom Lied: ein Filmband in Gold und der Ernst-Lubitsch-Preis, der ihr für „Stadtgespräch“ am 13. Februar 1996 in dem Berliner Kino Adria vom Club-Vorsitzenden Götz Kronburger (Foto links) überreicht wurde.

Katja Riemann war in jenen Jahren so omnipräsent auf der Leinwand, dass Detlev Buck sich für seinen Film „Männerpension“ (1996) den nicht sehr charmanten Slogan ‚garantiert Katja-Riemann-frei‘ ausdachte. Was sicher sehr verletzend war und in Folge zu einem schwierigen Verhältnis mit der Presse führte. Doch die Riemann schüttelte die Verletzung ab und lieferte auch in den Folgejahren Herausragendes. 1998 wurde sie erneut mit dem deutschen Filmpreis ausgezeichnet für die beiden Filme „Die Apothekerin“ und „Bandits“. 2003 folgte für „Rosenstraße“ die Coppa Volpi, der Darstellerpreis des Filmfests Venedig, 2005 die Lola für „Agnes und seine Brüder“, und 2007 gab es ein Bambi für „Ein fliehendes Pferd“. Dass die Riemann aber auch Lust hat, zu ihren komödiantischen Ursprüngen zurückzukehren, zeigte sie mit voller Wucht in den „Fack ju Göhte“-Filmen. Unvergessen, wie sie als Direktorin Gudrun Gerster auf ihrem Sitzball herumhüpft. Die Filmkamera liebt sie einfach. Doch hin und wieder überwindet die Riemann auch ihr Lampenfieber und geht auf die Bühne. Berlin sah sie in „Szenen einer Ehe“ und mit ihren Co-Bandits Jasmin Tabatabai und Nicolette Krebitz als Tschechows „Drei Schwestern“.

Foto: Buena Vista