Percy Adlon - Ernst Lubitsch Preis
Foto: ullstein bild - Erika Rabau

Percy Adlon

Percy Adlon wurde am 1. Juni 1935 in München geboren und wuchs am Starnberger See auf. Er studierte Theaterwissenschaft, Germanistik und Kunstgeschichte, nahm Schauspiel- und Gesangsunterricht und engagierte sich als Mitglied einer studentischen Theatergruppe. Ab 1970 realisierte er für das Bayerische Fernsehen und die ARD zahlreiche Dokumentationen. 1978 gründete Percy Adlon gemeinsam mit seiner Frau Eleonore die Produktionsfirma Pelemele FILM GmbH. Gleich für ihr erstes TV-Dokudrama „Der Vormund und sein Dichter“ über den Schriftsteller Robert Walser werden sie mit dem Grimme-Preis in Gold ausgezeichnet. Mit „Céleste“, einer Filmbiografie über die Haushälterin und Vertraute von Marcel Proust, legt Adlon 1981 seinen ersten Spielfilm vor. Im Jahr darauf wird er für den Spielfilm „Fünf letzte Tage“ über die Widerstandskämpferin Sophie Scholl beim Bayerischen Filmpreis als bester Regisseur geehrt. Einen großen Erfolg kann Adlon 1985 mit der eigenwilligen Love Story „Zuckerbaby“ feiern, wofür seien Hauptdarstellerin Marianne Sägebrecht 1986 den Ernst-Lubitsch-Preis bekommt.

Mit „Out of Rosenheim“ findet er 1987 auch international Beachtung und avanciert nicht zuletzt dank Marianne Sägebrechts Leistung zu einem Kultfilm. Adlon erhält zahlreiche Auszeichnungen, darunter zwei Deutsche Filmpreise, den Bayerischen Filmpreis für beste Drehbuch, den Preis der französischen Filmkritik, den französischen Filmpreis César als bester ausländischer Film und natürlich den Ernst-Lubitsch-Preis. Die amerikanische Koproduktion „Rosalie Goes Shopping“ (1989), in der Sägebrecht eine heillos verschuldete, kaufsüchtige Frau spielt, feiert im Wettbewerb der Filmfestspiel von Cannes Premiere. Adlon lebt mittlerweile in den USA und gründete 1996 in Los Angeles die Produktionsfirma Leora Films, zu deren leitenden Mitarbeitern auch sein Sohn Felix gehört. Felix Adlon spielt auch die Hauptrolle in der ersten Leora-Produktion „In der glanzvollen Welt des Hotel Adlon“ (1996), für das Percy Adlon die Bayerischen Fernsehpreis erhielt. 2010 entstand die Künstler-Biografie „Mahler auf der Couch“. Percy Adlon starb am 10. März 2024 in Los Angeles.

Foto: Studiocanal