Fritzi Haberlandt
Fritzi Haberlandt wurde einem großen Kinopublikum durch Rainer Kaufmanns „Kalt ist der Abendhauch“ (2000) nach dem Bestseller-Krimi von Ingrid Noll bekannt, in dem sie an der Seite von August Diehl eine junge Frau spielt, die ein Leben lang ein dunkles Geheimnis hüten muss. Für diese Rolle gewann die Absolventin der Hochschule für Schauspielkunst Ernst Busch, die in einem Jahrgang mit Nina Hoss, Lars Eidinger (Lubitsch-Preisträger 2019), Devid Striesow und Mark Waschke war, den Bayerischen Filmpreis. Zuvor war sie als Ernestine Vulpuis in Egon Günthers „Die Braut“ zu sehen. Neben ihren vielen Bühnenengagements unter anderem am Berliner Ensemble, am Hamburger Thalia Theater und am Maxim-Gorki-Theater in Berlin findet Fritzi Haberlandt immer wieder den Weg vor die Kamera. Sie überzeugt sowohl in Dramen wie „Nichts als Gespenster“ (2007), „Das Blaue vom Himmel“ (2011) und „Fenster zum Sommer“ (2012) wie auch in Komödien wie „Liegen lernen“ (2003) von Hendrik Handloegten, wofür Haberlandt den Deutschen Filmpreis erhielt, Lars Büchels „Erbsen auf halb 6“ (2004), Detlev Bucks „Hände weg von Mississippi“ (2007) und „Die Libelle und das Nashorn“ (2012) an der Seite von Mario Adorf (Ernst-Lubitsch-Preisträgers 1974).
Welches komödiantische Talent allerdings in ihr steckt, konnte die 1975 in Berlin geborene Schauspielerin erst so richtig unter Beweis stellen, als sie sich mit dem Berliner Vollblut-Komiker Kurt Krömer in „Eine Insel namens Udo“ (2012) zu einem ungewöhnlichen Liebespaar vereinte. Dafür wurde Fritzi Haberlandt am 08. Februar 2012 im Babylon der Ernst-Lubitsch-Preis überreicht. Die Laudatio hielt „Eine Insel namens Udo“-Regisseur Markus Sehr. Zu den weiteren Gästen des Abends – an dem ebenfalls Sophie Rois ihren Ernst-Lubitsch-Preis für „Drei“ entgegennahm – gehörten unter anderem die Lubitsch-Preisträger Ursela Monn (1985) und Peter Timm (1987).
Eine Insel namens Udo
Für einen Mann, der so unscheinbar ist, dass er von keinem für vollgenommen wird, ist Kaufhausdetektiv der perfekte Beruf. Bei Udo (Kurt Krömer, Foto links) liegt der Fall aber noch schlimmer: Nicht mal Vorgesetzte, Kollegen und Nachtwächter nehmen Notiz von ihm, weshalb er sich in der Shoppingmeile einnistet und sich mit allem Nötigen versorgt. Aber dann passiert‘s: Udo wird von einer adretten Geschäftsfrau namens Jasmin Kolbach (Fritzi Haberlandt) angesprochen. Sie kann ihn tatsächlich sehen, verliebt sich sogar in ihn, und nach der ersten Liebesnacht hat Udo sogar seine ‚Unsichtbarkeit’ verloren. Wollte er das?
Die Grundidee dieser amüsanten Lovestory wäre sicherlich auch ein Spaß für Ernst Lubitsch gewesen. Produziert wurde „Eine Insel namens Udo“ unter anderem von Sönke Wortmann (Ernst-Lubitsch-Preisträger 1995). Regisseur Markus Sehr feierte damit sein Kinodebüt. Die 80-minütige Komödie kam am 16. Juni 2011 auf die deutschen Leinwände und ist als DVD erhältlich.