Walter Buschhoff
Walter Buschhoff war bereits 65 Jahre alt als er mit der Rolle seines Lebens die deutschen Bildschirme eroberte. In 222 Folgen von „Forsthaus Falkenau“ verkörperte er von 1989 bis 2006 den pensionierten Förster Vinzenz Bieler. Dem Fernsehen war der am 8. Juli 1923 in Worms geborene Schauspieler schon immer treu gewesen – ob in renommierten Mehrteilern wie „Der Stechlin“ und „Ein Mann Will nach oben“ als Filmvater von Ursela Monn (Lubitsch-Preisträgerin 1985) oder mit Gastauftritten in Serien wie „Der Kommissar“, „Ein Fall für zwei“ und „Ein Heim für Tiere“. In der von Reinhard Schwabenitzky (Lubitsch-Preisträger 1992) kreierten Serie „Büro, Büro“ war Buschhoff von 1988 bis 1990 als Direktor Albrecht Brömmelkamm zu erleben. Mit Schwabenitzky drehte er 1988 auch die Kinokomödie „Der Experte“ mit Dieter Hallervorden (Lubitsch-Preisträger 2015) in der Hauptrolle. Mit Hallervorden stand er zuvor schon für „Didi auf vollen Touren“ (1986) vor der Kamera.
Seine Kinokarriere begann Buschhoff bereits 1956 mit einer kleinen Rolle in dem Heimatfilm „IA in Oberbayern“. Für das Drama „Scarabea – Wieviel Erde braucht der Mensch“ wurde er glreich mehrfach ausgezeichnet. Weitere Kinofilme, in denen er mitgewirkt hat, sind „Der Schinderhannes“ (1958) an der Seite von Curd Jürgens, „Blutiger Freitag“ (1972) mit Raimund Harmstorf, „Der Stoff aus dem die Träume sind“ (1972) neben Herbert Fleischmann (Lubitsch-Preisträger 1972) und natürlich „Die endlose Nacht“ (1963) von Will Tremper. In diesem Ensemble-Film überzeugte er mit der komischen Darbietung eines Mannes zwischen zwei Frauen, wofür er mit dem Ernst-Lubitsch-Preis 1964 belohnt wurde. Neben den Hollywoodstars Drew Barrymore und Keanu Reeves agierte er 1986 in dem Fantasy-Film „Abenteuer im Spielzeugland“. Seine letzte Kinorolle übernahm er 1995 in der Familienkomödie „Rennschwein Rudi Rüssel“ von Peter Timm (Lubitsch-Preisträger 1987). Walter Buschhoff starb am 7. Dezember 2010 in München, sein Grab befindet sich in Wiesbaden. Er wurde 88 Jahre alt.
Die endlose Nacht
Wegen dichten Nebels fällt auf dem Berliner Flughafen Tempelhof der gesamte Flugverkehr aus. Etliche Reisende, die nicht den Transitverkehr durch die DDR nutzen können, geraten dadurch unter Stress. Unternehmer Wolfgang Spitz (Harald Leipnitz) erwartet die Ankunft eines Geschäftsmannes, um seinen Betrug unter dem Teppich zu kehren. Schauspieler Emil Stoltmann (Fritz Rémond, Foto links) fürchtet das Ende seiner Karriere und Starlet Sylvia Stössl (Hannelore Elsner) hat kein Geld mehr und umgarnt für ein Abendessen die Männer. Nur der verheiratete Chefmonteur Ernst Kramer (Walter Buschhoff, Foto rechts) nutzt die Gunst der Stunde, um sich am Flughafen mit seiner Geliebten zu verabreden. Als diese nicht kommt, fürchtet er, selbst betrogen zu werden.
Der zweite Spielfilm des Journalisten Will Tremper entstand in zweieinhalb Monaten an Originalschauplätzen. Gedreht wurde ausschließlich nachts und ohne Drehbuch. Wolfgang Neuss, Wolfgang Spier und Mario Adorf (Lubitsch-Preisträger 1974) spielen ebenfalls mit. Die Premiere von „Die endlose Nacht“ fand am 8. Mai 1963 in Berlin statt. 2012 erschien der Film erstmals auf DVD.