Cornelia Froboess - Ernst Lubitsch Preis
Foto: Peter Westermeier

Cornelia Froboess

Cornelia ‚Conny‘ Froboess ist die kleine Cornelia, die keck „Pack die Badehose ein“ fordert, dann Schlagerstar Conny, für Deutschland 1962 im Rennen um den „Grand Prix Eurovision de la Chanson Europeenne“ mit dem Nummer-1-Hit „Zwei kleine Italiener“ (Komponist: Christian Bruhn). Im Kino bandelt sie mit Peter Kraus an („Wenn die Conny mit dem Peter“), spielt in Komödien wie „Hilfe, meine Braut klaut“ und „Junge Leute brauchen Liebe“, aber auch in Rainer Werner Fassbinders letztem Kinofilm „Die Sehnsucht der Veronika Voss“. Dafür wird Cornelia Froboess 1983 für den deutschen Filmpreis nominiert. In „Knockin‘ on Heaven’s Door“ ist sie Til Schweigers (Lubitsch-Preisträger 2008) Mutter, später auch öfter die grantige Oma mit Herz, zuletzt in der erfolgreichen „Ostwind“-Kinoreihe, u.a. unter der Regie von Katja von Garnier (Lubitsch-Preisträgerin 1994). Geboren am 28. Oktober 1943 im brandenburgischen Wriezen an der Oder wächst Froboess in Berlin auf. Der Vater ist Musiker („Pack die Badehose ein“ ist von ihm), der Onkel Stuntman.

Für ihre Hauptrolle in der Tucholsky-Verfilmung „Rheinsberg“ bekommt Cornelia Froboess als erste Frau überhaupt 1968 den Ernst-Lubitsch-Preis. Die Berliner Morgenpost attestiert der damals 22-Jährigen qua Überschrift „Berlinisches Talent“. Ihre Darstellung der Claire sei „so intelligent, berlinisch getroffen und von augenzwinkerndem Charme“. Später spielt sie Theater, lange im Ensemble der Münchner Kammerspiele, im Fernsehen dann fast zehn Jahre lang in der beliebten TV-Serie „Praxis Bülowbogen“. 1986 bringt der Regisseur und einstige Journalist Hans-Christoph Blumenberg Conny Froboess und Peter Kraus noch einmal im Film zusammen, in seinem Thriller „Sommer des Samurai“ spielt sie eine Journalistin. In den 90ern gibt es viel Beachtung für ihre Arbeit in der RTL-Verfilmung „Tag der Abrechnung – Der Amokläufer von Euskirchen“ (1994), für die sie den Bayerischen Fernsehpreis erhält, und in der WDR-Produktion „Angst hat eine kalte Hand“ (Regie: Matti Geschonneck, 1996). Als tragikomische Alte „Almuth und Rita“ brillieren Cornelia Froboess und Senta Berger 2014 und 2016 in den gleichnamigen ARD-Filmen.

Foto: Studio Canal