Jürgen Vogel - Ernst Lubitsch Preis
Foto: Henrik Jordan

Jürgen Vogel

Jürgen Vogel spielte in „Kleine Haie“ unter der Regie von Sönke Wortmann (Lubitsch-Preisträger 1995) den Tellerwäscher Ingo, der sich an eine Schauspielschule bewirbt. Durch diese Rolle wurde er 1992 einem größeren Publikum bekannt, Vogel selbst besuchte nur einen Tag eine Schauspielschule, fühlte sich aber zu sehr eingezwängt und ging seinen eigenen Weg. Heute gehört der Wahlberliner zu den renommiertesten Schauspielerin des Deutschen Films, der schon in den Neunzigern mit intensiven Darstellungen in „Stille Nacht“ von Dani Levy (Lubitsch-Preisträger 2005), „Das Leben ist eine Baustelle“ von Wolfgang Becker und „Die Apothekerin“ von Rainer Kaufmann überzeugen konnte. Für Aufsehen sorgte der 1968 im Hamburg geborene Schauspieler 2006 als er in Matthias Glasners „Der freie Wille“ auf brachiale Weise einen Vergewaltiger spielte. Nach dieser mehrfach preisgekrönten schauspielerischen Herausforderung suchte Vogel einen Ausgleich und drehte anschließend gleich zwei Komödien hintereinander. In Sebastian Schippers „Ein Freund von mir“ gibt Vogel den ausgelassenen Lebenskünstler, in Anno Sauls „Wo ist Fred“ einen ausgebufften Bauarbeiter, der seinen von Til Schweiger (Lubitsch-Preisträger 2008) gespielten Kumpel aus der Patsche hilft.

Für beide Rollen wurde Vogel am Februar 2007 während des Berlinale-Empfangs der Filmförderungsanstalt Medienboard Berlin-Brandenburg der Ernst-Lubitsch-Preis zuerkannt. In der Begründung wurde vor allem seine Vielseitigkeit gelobt: „Jürgen Vogel kann uns schockieren, uns zum Weinen und uns zum Lachen bringen.“ Dass er den Preis redlich verdient hat, konnte Vogel inzwischen immer wieder unter Beweis stellen, so unter anderem in der Tragikomödie „Boxhagener Platz“ an der Seite von Michael Gwisdek (Lubitsch-Preisträger 2000) oder in der Satire „Hotel Lux“ von Leander Haußmann (Lubitsch-Preisträger 2010). Dass Vogel ein erstaunliches Improvisationstalent ist, zeigte er von 2009 bis 2011 in der beliebten TV-Comedy-Show „Schillerstraße“.

Foto: Senator Filmverleih/X-Verleih (o.+u.)