Moritz Bleibtreu
Moritz Bleibtreu ist der Sohn der Schauspielerin Monica Bleibtreu und des Schauspielers Hans Brenner. Schon mit neun Jahren stand er in der Kinderfernsehserie „Neues aus Uhlenbusch“ vor der Kamera. Der 1971 in München geborene und in Hamburg aufgewachsene Schauspieler wusste also schon früh, dass er in die Fußstapfen seiner Eltern treten würde. Nach der Schule ging er zuerst nach Paris, dann kam Italien und New York zum Schauspielunterricht. 1992 kehrte er zu einer Zeit nach Deutschland zurück, als sich die deutsche Filmkomödie gerade im Wandel befand. Die Erfolge von „Abgeschminkt“ und „Der bewegte Mann“, die beide mit dem Lubitsch-Preis ausgezeichnet wurden, sollten auch Bleibtreu eine ungeahnte Spielwiese bescheren. Ein Millionenpublikum beeindruckte er als liebeskranker Lover von Kai Wiesinger in „Stadtgespräch“ (Lubitsch-Preis 1996 für Katja Riemann). Zwei Jahre später hielt er die begehrte Trophäe selbst in der Hand für seine Darstellung des Gangsters Abdul in dem Roadmovie „Knockin‘ In Heaven’s Door“. Die Jury lobte „Witz und Wärme, mit denen Bleibtreu in seinen Filmen Außenseiter porträtiert habe, ohne sie auf billige Art zu karikieren oder zu denunzieren“. Die Verleihung fand am 29. Januar 1998 im Berliner Gloria-Palast mit Til Schweiger (Lubitsch-Preisträger 2008, Foto links) als Laudator statt. Schweiger spielte in „Knockin‘ In Heaven’s Door“ nicht nur mit, sondern hatte den Film auch produziert.
Heute gehört Bleibtreu zu den führenden Darstellern des Deutschen Films. Sein komödiantisches Talent stellte er wiederholt in „Solino“, „Lammbock“ und „Free Rainer“ unter Beweis. In ernsten Rollen überzeugte er als Häftling in „Das Experiment“, als RAF-Terrorist Andreas Baader in „Der Baader Meinhof Komplex“ oder als Gangster in „Nur Gott kann mich richten“. In Tom Tykwers Lovestory „Lola rennt!“ (Lubitsch-Preis 1999) spielte Bleibtreu die männliche Hauptrolle. International arbeitete er bereits mit Steven Spielberg („München“), Brad Pitt („World War Z“) und Harvey Keitel („Taking Sides – Der Fall Furtwängler“).
Knockin' On Heaven's Door
Rudi (Jan Josef Liefers) und Martin (Til Schweiger) sind todkrank. Doch die letzten Tage auf Erden wollen sie nicht in einem Hospiz-Hospital verbringen. Sie reißen von einem zum anderen Moment aus. Dafür klauen sie einen Mercedes, ohne zu wissen, dass der Kofferraum mit einer Million Mark beladen ist. Geld, dass die beiden Gangster Henk (Thierry van Werveke, Foto links) und Abdul (Moritz Bleibtreu, Foto rechts) an ihren Boss Curtiz (Rutger Hauer) abliefern sollten. Verfolgt von Polizei und Banditen beginnt ein wilder Trip. Als Rudi und Martin das Geld finden, geben sie es mit vollen Händen aus. Sie haben nichts zu verlieren und bald nur noch ein Ziel vor Augen. Das Meer, das sie bisher nie sehen durften. Regisseur Thomas Jahn schrieb das Drehbuch in Zusammenarbeit mit Til Schweiger. Der Titel „Knockin‘ On Heaven’s Gate“ bezieht sich dabei auf den gleichnamigen Song von Bob Dylan. Das Roadmovie wurde am 20. Februar 1997 uraufgeführt und war mit knapp 3,5 Mio. Zuschauer der erfolgreichste deutsche Kinofilm des Jahres.