Simon Verhoeven
Simon Verhoeven (Foto links) wurde schon früh durch seine Eltern Senta Berger und Dr. Michael Verhoeven mit dem Film konfrontiert. Bis zu seinem 17. Lebensjahr spielte er professionell Fußball, bis eine schwere Verletzung seine Sportkarriere beendete. 1991 macht er Abitur, ging nach New York und studierte am Lee Strasberg Institute Schauspielerei. Nebenbei nahm er auch noch ein Musik- und Regiestudium auf. Als Schauspieler stand er zwar für Regisseure wie Sönke Wortmann (Lubitsch-Preisträger 1995), Doris Dörrie, Bruce Beresford und Roland Suso Richter vor der Kamera, doch die Regie interessierte ihn mehr. 2000 realisierte er mit „100 Pro“ seinen ersten Regiefilm mit Ken Duken und seinem Bruder Luca Verhoeven in den Hauptrollen. Der Komödie blieb er auch 2009 mit seiner zweiten Regiearbeit „Männerherzen“ treu, u.a. mit Til Schweiger (Lubitsch-Preisträger 2008), Nadja Uhl und Wotan Wilke Möhring. Ein Millionenerfolg, weshalb 2011 mit „Männerherzen…und die ganz große Liebe“ ein zweiter Teil folgte. Nach einem Ausflug ins Horrorgenre („Unfriend“) verwirklichte Simon Verhoeven die Komödie „Willkommen bei den Hartmanns“ (2016) und holte sich dafür seine Mutter Senta Berger vor die Kamera.
Schließlich folgte 2020 „Nightlife“, wofür Simon Verhoeven den Ernst-Lubitsch-Preis 2021 bekam. Er wurde ihm am 28. September 2021 in der Astor Film Lounge in Berlin von Mario Adorf (Lubitsch-Preisträger 1974) überreicht. In der Begründung hieß es, sein Film werfe einen charmanten Blick auf das Berliner Nachtleben und transportiere die Lebensfreude, die Menschen in den Lockdown-Monaten so schwer entbehren mussten. Des Weiteren beweise Verhoeven einmal mehr Gespür für Tempo und Timing, um sein Publikum überaus vergnügliche Kinostunden zu bereiten. Zu den Gratulanten gehörten seine „Nightlife“-Stars Palina Rojinski, Frederick Lau sowie Florian David Fitz, Stefan Jürgens, Stella Adorf, Ursela Monn (Lubitsch-Preisträgerin 1985) und seine Eltern Senta Berger und Dr. Michael Verhoeven.
NIGHTLIFE
Die Freunde Milo (Elyas M’Barek, Foto rechts) und Renzo (Frederick Lau) wollen endlich ein normales Leben. Deshalb wollen die beiden Barkeeper ein eigenes Unternehmen gründen, das man tagsüber betrieben kann. Um ans nötige Geld zu kommen, lässt sich Renzo mit Gangstern ein. Das geht gehörig schief, als drei Kilo Koks spurlos verschwinden. Fortan sind die beiden auf der Flucht und werden durchs Berliner Nachtleben gejagt. Ausgerechnet jetzt, wo sich Milo so sicher ist, in Sunny (Palina Rojinski, Foto links) die Frau seines Lebens gefunden zu haben.
Die Dreharbeiten fanden im Sommer 2019 an Originalschauplätzen in Berlin statt. Simon Verhoeven schrieb auch das Drehbuch und ist sogar in einer kleinen Nebenrolle zu sehen. Am 13. Februar 2021 kam „Nightlife“ in die deutschen Kinos, aber wegen der weltweiten Corona-Krise lief die Komödie nur drei Wochen. Dennoch erreichte sie über 1,3 Millionen Zuschauer. Damit war „Nightlife“ der besucherstärkste Film des Jahres 2020 und wurde dafür am 1. Oktober 2021 auch mit dem Deutschen Filmpreis ausgezeichnet.