Werner Enke und May Spils - Ernst Lubitsch Preis
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Werner Enke und May Spils

May Spils und Werner Enke lernten sich 1965 in München kennen und sind seitdem sowohl beruflich als auch privat unzertrennlich. 1968 feierten sie mit ihrem ersten gemeinsamen Spielfilm „Zur Sache, Schätzchen“ mit 6,5 Mio. Zuschauer einen sensationellen Kinoerfolg. Spils führte Regie und Enke spielte an der Seite von Uschi Glas einen sorglosen Songschreiber, der in den Verdacht kommt, ein Einbrecher zu sein. Für die witzigen Filmdialoge gab es das Filmband in Gold – das erste und einzige Mal, dass diese Kategorie ausgelobt wurde. Werner Enke wurde darüber hinaus zum ‚Besten Nachwuchsschauspieler“ gekürt. Auch ihr nächster gemeinsame Film „Nicht fummeln, Liebling“ (1970) spiegelte das Lebensgefühl der 1968er-Generation wider und brachte beiden den Ernst-Lubitsch-Preis ein. Die Verleihung fand am 28. Januar 1970 im Cinema Paris in Berlin statt. Ulrich Schamoni (Lubitsch-Preisträger 1969, Foto Mitte) fungierte als Laudator. In den nächsten Jahren drehte das Gespann weitere Komödien, doch mit „Hau drauf, Kleiner“ (1974), „Wehe, wenn Schwarzenbeck kommt“ (1979) und „Mit mir nicht, du Knallkopp“ (1983) konnten sie nicht mehr an die Erfolge ihrer ersten beiden Filme anknüpfen.

Werner Enke wurde am 25. April 1941 in Berlin geboren und sammelte erste Filmerfahrungen unter der Regie von Volker Schlöndorff („Mord und Totschlag“) und Franz-Josef Spieker („Mit Eichenlaub und Feigenblatt“, 1967). 1985 zog er sich zunächst zurück, 2003 veröffentlichte er unter dem Titel „Es wird böse enden“ seine Cartoons. Die am 29. Juli 1941 im niedersächsischen Twistringen geborene May Spils versuchte sich zunächst als Schauspielerin und landete 1965 in der Großproduktion „Dschingis Khan“ mit Omar Sharif in der Titelrolle. In der Schwabinger Szene drehte sie zuerst die Kurzfilme „Manöver“ und „Das Portrait“ mit Werner Enke und sich selbst in den Hauptrollen. Damit war sie nach dem Zweiten Weltkrieg die erste deutsche Frau, die sich im männerdominierten Regiefach durchsetzen konnte. Schon deshalb ist sie eine wichtige Vertreterin des ‚Jungen Deutschen Films’.

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