Katharina Thalbach
Katharina Thalbach zählt sowohl am Theater als auch beim Film zu den ganz großen deutschen Schauspielerinnen. Mit vier Jahren trat die am 19. Januar 1954 geborene Berlinerin erstmals für den Fernsehfilm „Begegnung im Dunkel“ vor die Kamera. Zu DDR-Zeiten erhielt sie Engagements am Berliner Ensemble und an der Volksbühne. Nach einer Filmrolle in Konrads Wolfs „Der nackte Mann auf dem Sportplatz“ (1974) gab ihr Egon Günther die Hauptrolle in der DEFA-Verfilmung „Die Leiden des jungen Werthers“ (1976). Danach reiste die Schauspielerin nach West-Berlin aus. Hier wurde sie mit ihrer Rolle in Volker Schlöndorffs „Die Blechtrommel“ (1979) an der Seite von Mario Adorf (Lubitsch-Preisträger 1974) einem größeren Publikum bekannt. Dem Theater blieb sie auch im Westen treu – nicht nur als Schauspielerin, sondern auch als Regisseurin. Aber auch im Kino und Fernsehen versteht sie es, ihr Publikum zu begeistern. Ernste Rollen wie in „Väter und Söhne“ von 1986 von Bernhard Sinkel (Lubitsch-Preisträger 1976) oder „Strajk – Die Heldin von Danzig“ (2007) von Volker Schlöndorff liegen ihr dabei genauso wie komische Kleinauftritte in „Hai-Alarm am Müggelsee“ von Leander Haußmann (Lubitsch-Preisträger 2010) oder „Honig im Kopf“ von Til Schweiger (Lubitsch-Preisträger 2008).
Am 29. Januar 2020 bekam Katharina Thalbach für ihre Rolle in der Musicaladaption „Ich war noch niemals in New York“ den Ernst-Lubitsch-Preis aus den Händen des Laudators Volker Schlöndorff im Babylon. „Die Verwandlung einer vereinsamten Hausfrau zu einer blinden Passagierin, die auf einem kleinen Kreuzfahrtschiff wachgeküsst wird, meistert Katharina Thalbach dabei aus dem Handgelenk. Wenn sie dann als frischverliebte Maria Wartberg singt, lacht und tanzt, strahlt sie dabei so viel Lebensenergie und Frohsinn aus, dass sich das bis in die letzten Reihen eines Kinosaals überträgt“, so die Begründung. Zu den Gästen des Abends gehörten u.a. Mario Adorf, Ulrich Tukur, Detlev Buck, Philipp Stölzl, Pasquale Aleardi und ihre Tochter Anna Thalbach sowie ihre Enkelin Nellie Thalbach.
Ich war noch niemals in New York
Für TV-Moderatorin Lisa Wartberg (Heike Makatsch, Foto: Zweite von links) zählen nur noch Quoten, weshalb Mama Maria (Katharina Thalbach, Foto Mitte) mal wieder zu kurz kommt. Als die alte Dame in der Küche ausrutscht, findet sie sich mit Gedächtnisverlust im Krankenhaus wieder. Sie weiß nur noch eins: Ich war noch niemals in New York! Also büxt sie aus und geht als blinde Passagierin an Bord eines Kreuzfahrtschiffes. Ihre Tochter eilt ihr hinterher. Zu spät, die Leinen sind los und Maria trifft auch noch ihren Ex-Lover Otto (Uwe Ochsenknecht, Foto: Dritter von rechts) wieder.
„Ich war noch niemals in New York“ (Kinostart: 17.Oktober 2019) basiert auf das 2007 uraufgeführte Bühnenmusical nach Udo Jürgens‘ gleichnamigen Song von 1982. Regie führte Philipp Stölzl („Der Medicus“) mit Pasquale Aleardi (Foto: Zweiter von rechts), Stefan Kurt und Moritz Bleibtreu (Lubitsch-Preisträger 1998, Foto links außen) in weiteren Rollen. Mit zusätzlichen Udo Jürgens-Schlagern, u.a. „Griechischer Wein“, „Mit 66 Jahren“ oder „Aber bitte mit Sahne“, wird im Film für gute Laune gesorgt und man bewundert den Mut für so viel Leichtigkeit.