Sönke Wortmann
Sönke Wortmann wollte ursprünglich Profi-Fußballer werden. Doch das Schicksal meinte es anders mit ihm und führte den 1959 in Marl, Nordrhein-Westfalen geborenen Sohn eines Bergarbeiters an die Münchner Hochschule für Film und Fernsehen. Nach dem Studium ergatterte Wortmann eine Rolle in der überaus beliebten Fernsehserie „Eine glückliche Familie“ an der Seite von Maria Schell und Siegfried Rauch. Aber eine Schauspielkarriere strebte er trotzdem nicht an und konzentrierte sich vielmehr auf sein wahres Talent, indem er 1990 mit „Eine Wahnsinnsehe“ seinen ersten Spielfilm fürs Fernsehen ablieferte. Dann folgte „Allein unter Frauen“ mit Thomas Heinze als Macho, der notgedrungen in einer Frauen-WG unterkommen muss. Dieser fürs Fernsehen produzierte Film kam so gut an, dass er sogar im Kino lief und sich unter Cineasten schnell zum Geheimtipp mauserte. Seine nächste Regiearbeit „Kleine Haie“ über drei Schauspielstudenten u.a. mit Kai Wiesinger und Jürgen Vogel (Lubitsch-Preisträger 2007) eroberte das Kinopublikum dann im Sturm.
Mit „Der bewegte Mann“ inszenierte Wortmann 1994 schließlich den erfolgreichsten deutschen Kinofilm des Jahres. Über 6,5 Mio. Zuschauer amüsierten sich über Katja Riemann (Lubitsch-Preisträgerin 1995) und Til Schweiger (Lubitsch-Preisträger 2008) als zerstrittenes Pärchen. Der Erfolg von „Der bewegte Mann“ löste eine ganze Welle von deutschen Beziehungskomödien aus und bescherte Sönke Wortmann den Ernst-Lubitsch-Preis, der ihm am 29. Januar 1995 im ehemaligen Kino Odyssee im Zeiss-Planetarium in Berlin durch Götz Kronburger, dem damaligen Vorstandsvorsitzenden des Clubs der Filmjournalisten, überreicht wurde. Heute gehört Wortmann zu den renommiertesten Regisseuren des Deutschen Films, dem sich aber auch internationale Stars wie Burt Reynolds („Der Himmel über Hollywood“) oder John Goodman („Die Päpstin“) anvertrauen. Dem Fußball ist Sönke Wortmann dennoch treu geblieben. Er drehte mit „Das Wunder von Bern“ (2004) und „Deutschland – Ein Sommermärchen“ (2006) zwei rundum gelungene Kinofilme über die beliebteste Sportart der Deutschen.
Der bewegte Mann
Als ihn seine Freundin Doro (Katja Riemann) bei einem Seitensprung auf der Toilette erwischt, wird Axel (Til Schweiger, Foto rechts) von ihr kurzerhand vor die Tür gesetzt. Nach einer durchzechten findet er sich am nächsten Morgen auf der Couch von Norbert (Joachim Król, Foto links) wieder. Norbert steht auf Axel und bietet ihm eine Bleibe an. Dem unverbesserlichen Frauenhelden bleibt keine Wahl. Von Norberts Schwulen-Clique wird Axel herzlich aufgenommen und das führt bei seinen Versuchen, Ex-Freundin Doro zurückzuerobern, zu etlichen Verwicklungen und Missverständnissen. In weiteren Rollen agieren Armin Rohde, Rufus Beck und Martina Gedeck.
„Der bewegte Mann“ basiert auf dem gleichnamigen Comic von Ralf König und kam am 6. Oktober 1994 in die deutschen Kinos. Die von Bernd Eichinger produzierte Komödie sahnte etliche Preise ab, u.a. gab es dreimal den Deutschen Filmpreis in der Kategorien „Bester Film“, „Bester Regisseur“ und „Bester Schauspieler“ für Joachim Król sowie den Bayerischen Filmpreis, das Bambi und gleich zwei Goldene Leinwände für die Jahre 1994 und 1995.